Adorno : Aspekte des neuen Rechstradikalismus

„Warum geben im Osten mehr Men­schen der AfD ihre Stimme als im Wes­ten?“, fragte der Spie­gel eine Woche vor den Land­tag­swah­len in Sach­sen und Bran­den­burg. Der Grund, so der Spie­gel, liege in der Ang­st. Obwohl die Arbeits­lo­sen­zahl in die­sen Län­dern seit Jah­ren sinkt, obwohl über die Hälfte der Ost­deut­schen ihre eigene wirt­schaft­liche Lage als posi­tiv beur­teilt, gibt es eine stän­dige Ang­st den „bes­chei­de­nen Mit­tel­stand wie­der zu ver­lie­ren.“1

Die Ang­st hob auch Ador­no am 6. April 1967 in sei­nem, an der Wie­ner Uni­ver­sität gehal­te­nen Vor­trag „Aspekte des neuen Rechts­ra­di­ka­lis­mus“, her­vor. Man solle nicht nach den rea­len Dek­las­sie­run­gen fra­gen, so Ador­no, son­dern nach der, quer durch die Gesamt­bevöl­ke­rung ver­teil­ten Ang­st vor der Dek­las­sie­rung.2

Das Bemü­hen um das psy­cho­lo­gische Vers­te­hen des Rechts­ra­di­ka­lis­mus solle aber kei­nes­wegs unter­schla­gen, dass Abs­tieg­sang­st schon allein genüge, um das poli­tische Phä­no­men zu erklä­ren. Rechts­ra­di­ka­lis­mus, erin­nert Ador­no immer wie­der, bleibt in ers­ter Ins­tanz ein poli­tisches und soziales Phä­no­men. Aber imme­rhin ein poli­tisches Phä­no­men bei dem die irra­tio­nale, psy­chische Dimen­sion eine wesent­liche, nicht zu unter­schät­zende Rolle spielt. Die Ang­st vor der Dek­las­sie­rung, die Ang­st vor der tech­no­lo­gi­schen Arbeits­lo­sig­keit, die Ang­st vor dem Sozia­lis­mus und die Ang­st in den großen poli­ti­schen Blö­cken auf­zu­ge­hen bil­den den unumgän­gli­chen Hin­ter­grund des Erfolgs der Rechten.

Der Rechts­ra­di­ka­lis­mus ins­tru­men­ta­li­siert das bes­te­hende Ang­st­gefühl genau­so wie er es zu sei­nen Zwe­cken zusätz­lich schürt. Er bes­chwört eine zeit­nahe soziale oder öko­no­mische Katas­trophe, die nur noch mit letz­ten, radi­ka­len Mit­tel zu bewäl­ti­gen sein wird. Und auch hier greift Ador­no wider auf ein psy­cho­ana­ly­tisch ges­chärftes Vers­te­hen zurück, wenn er hin­ter der Übe­rhö­hung der Katas­trophe einen unbe­wuss­ten „Wunsch nach Unheil“ ver­mu­tet : „Wer nichts vor sich sieht und wer die Verän­de­rung der gesell­schaft­li­chen Basis nicht will […] der will aus sei­ner eige­nen sozia­len Situa­tion heraus den Unter­gang, und nicht nur den Unter­gang der eige­nen Gruppe, son­dern wenn möglich den Unter­gang des Gan­zen.“ 3

Das anti­de­mo­kra­tische Ele­ment des Rechts­ra­di­ka­lis­mus fin­det sich also auch im Psy­cho­lo­gi­schen, und in der Ver­din­gli­chung des Gegen­satzes zwi­schen Vers­tand und Gefühl. Denn der Rechts­ra­di­ka­lis­mus spricht kal­ku­liert Gefühle an und prä­sen­tiert sich selbst als Aus­druck der über­gan­ge­nen Opfer einer unge­rech­ten Gesell­schaft. Die rechte Agi­ta­tion setzt auf Ins­ze­nie­run­gen einer Unter­ta­nen­rolle, die ledi­glich für mehr Gerech­tig­keit und Demo­kra­tie wer­ben will. Aus die­sem Para­dox schließt Ador­no, dur­chaus im Eink­lang mit der aktuel­len For­schung zum Rechts­po­pu­lis­mus, dass Faschis­mus und Rechts­ra­di­ka­lis­mus nie einer kohä­ren­ten Ideo­lo­gie bedür­fen. Dem­gemäß zei­gen sich viel flexi­bler als die gän­gi­gen poli­ti­schen Orien­tie­run­gen und blei­ben wei­thin parteiunabhängig. 

Trotz ihres „nie­dri­gen geis­ti­gen Niveaus und ihrer Theo­rie­lo­sig­keit“, mahnt Ador­no, soll man diese Bewe­gun­gen also auf kei­nen Fall unter­schät­zen. Denn was hier an Theo­rie oder „Vers­tand“ fehlt, wird leicht von der Kunst­fer­tig­keit der Pro­pa­gan­da kom­pen­siert. Pro­pa­gan­da ist im Rechts­ra­di­ka­lis­mus „die Sub­stanz der Sache selbst“. Wie absurd oder unglaub­haft die Ziele der rechts­ra­di­ka­len Bewe­gun­gen auch sein mögen, die Vor­ge­hens­weise des Rechts­ra­di­ka­lis­mus ist ein­zig auf schlichte Machtü­ber­nahme ausgelegt. 

Was sich als „dünne“ Ideo­lo­gie im Rechts­ra­di­ka­lis­mus anbie­tet, bleibt deshalb auch immer zwei­tran­gig und mit einer gewis­sen Ambi­va­lenz besetzt. Ador­no sieht das am klars­ten am Bei­spiel des Natio­na­lis­mus : Der sowie­so von den großen Blö­cken des Kal­ten Krieges ein­ges­chränkte Bewe­gung­sspiel­raum der Natio­nen wird unglaub­haft übe­rhöht und in sei­ner Fik­tion trotz­dem als Gegen­wehr gegen anti­zi­pierte Katas­tro­phen auf­ge­bo­ten. „Über­zeu­gun­gen und Ideo­lo­gien gerade dann, wenn sie eigent­lich durch objek­tive Situa­tion nicht mehr recht sub­stan­tiell sind, ihr Dämo­nisches, ihr wah­rhaft Zerstö­re­risches anneh­men.“4

Bis hie­rhin schei­nen Ador­nos Ausfüh­run­gen zum Rechts­ra­di­ka­lis­mus dur­chaus aktuell und mit den Grund­vo­raus­set­zun­gen der heu­ti­gen empi­ri­schen Sozial­for­schung über Rechts­ra­di­ka­lis­mus und Rechts­po­pu­lis­mus vereinbar. 

Als ori­gi­nel­ler erweist sich jedoch die Mehr­di­men­sio­na­lität von Ador­nos Ansatz, der nicht nur auf die sozia­len und poli­ti­schen Funk­tions­wei­sen und auf die psy­cho­lo­gische Bes­chaf­fen­heit der Adres­san­ten sol­cher Pro­pa­gan­da ein­geht, son­dern auch noch ihre rhe­to­ri­schen Tech­ni­ken ins Auge fasst. 

Der Vor­trag stellt eine ganze Reihe sol­cher „Tricks“ ein­schließ­lich kur­zer, dur­ch­drin­gen­der Ana­ly­sen, wie man sie aus Mini­ma Mora­lia kennt, dar : die kumu­la­ti­ven Effekte der Anspie­lun­gen zum Kurz­schließen der sozia­len und lega­len Zen­sur, der Appell an den Konk­tre­tis­mus, der mit sche­ma­ti­schen Dars­tel­lun­gen von erfun­de­nen Ein­zel­dars­tel­lun­gen gefühls­be­tonte Stel­lun­gnah­men pro­vo­ziert, das Zurück­grei­fen auf unkon­trol­lier­bare Erkennt­nisse, welche die Exper­ten­rolle gegen ihren Zweck per­ver­tier­ten, die „Sala­mi-Methode“ die Zusam­menhänge in getrennte Tei­las­pekte zer­le­gen um Kri­tik kurz­zu­schließen und wei­tere mehr. 

Scharf­sin­nig, wenn auch durch einen plat­ten Posi­ti­vis­mus ‚übe­rholt‘, bleibt Ador­nos Rück­griff auf die freudsche Psy­cho­ana­lyse. Um die Wir­kung­sweise der rech­ten Pro­pa­gan­da zu erläu­tern, führt Ador­no das ideo­lo­giearme und theo­re­tische Dur­chei­nan­der des Rechts­ra­di­ka­lis­mus auf die Ein­heit seines Appells an gewisse Persön­li­ch­keits­merk­male, oder an gewisse „anthro­po­lo­gische Typen“ zurück. 

Hier manö­vriert Ador­no schon 1969 die psy­cho­ana­ly­tisch ins­pi­rier­ten Stu­dien zum auto­ritä­ren Cha­rak­ter gegen eine neue Wis­sen­schaft­li­ch­keit aus, die glaubt sich Deu­tun­gen des Unbe­wuss­ten durch sta­tis­tische Ober­flä­chen­mus­ter ers­pa­ren zu können.

Wenn man aber auf diese Dinge dann zu spre­chen kommt, dann wer­den die Herr­schaf­ten plötz­lich ganz wis­sen­schaft­lich, erklä­ren, daß der Auf­weis der auto­ritäts­ge­bun­de­nen Persön­li­ch­keit, daß der nicht mit der not­wen­di­gen Exak­theit sta­tis­tisch bewah­rhei­tet sei, und benut­zen die Mit­tel eines per­ver­tier­ten Posi­ti­vis­mus dazu, die Erfah­rung, die leben­dige Erfah­rung zu inhi­bie­ren.5

Für Ador­no stand noch fest, dass die Abwehr gegen die Psy­cho­ana­lyse mit Antiin­tel­lek­tua­lis­mus ein­her­geht. Beson­ders im Hin­blick auf den Rechts­ra­di­ka­lis­mus muss dann die platte Wis­sen­schaft des rei­nen Inven­tars von zusam­men­hang­slo­sen Aspek­ten macht­los blei­ben. Der for­male Vers­tand einer um die Erfah­rung gebrach­ten Ana­lyse ver­mag es nicht die Ver­wi­ck­lung von sozia­lem, poli­ti­schen und psy­cho­lo­gi­schen zu fas­sen, die den Rechts­ra­di­ka­lis­mus so zeit­bestän­dig und ges­chichts­re­sistent macht.

Auch auf die Frage was zu tun und was zu ver­mei­den sei, ver­mag es Ador­no ein paar, glei­ch­falls nicht sehr opti­mis­tische Lösun­gen vor­zus­tel­len. Man solle vor allem nicht auf Mora­li­sie­run­gen oder auf ethische Appelle set­zen, die von den Auto­ritä­ren als Schwäche emp­fun­den wer­den, wenn sie sie nicht gleich zur „Weiß­glut“ bringen. 

Die Anhän­ger des Rechts­ra­di­ka­lis­mus, denkt Ador­no, vermö­gen es dort, wo es um ihre eige­nen Inter­es­sen geht, ganz anders zu den­ken und zu han­deln, als es ihre „vorur­teils­vol­len Persön­li­ch­kei­ten“ ahnen las­sen. Deshalb soll man immer wie­der auf­wei­sen, inwie­fern die repres­si­ven Ideo­lo­gien, die sie an Andere adres­sie­ren, auch ihnen letz­tend­lich zum Verhän­gnis wer­den müssen. 

Man solle alle rhe­to­rische und psy­cho­lo­gische „Tricks“ unaufhör­lich auf­de­cken und aufklä­ren und man solle ihnen „sehr dras­tische Namen geben“, um so dem Miss­brauch auch noch der wah­ren Ele­mente, die von der rechts­ra­di­ka­len Ideo­lo­gie zu unwah­ren Zwe­cken verfäl­scht wer­den „mit der durch­schla­gen­den Kraft der Ver­nunft“ ent­ge­gen zu kämp­fen.6 Ador­no wäre also nicht von den­je­ni­gen heran­zu­ho­len, die Lügen gegen Lügen zu set­zen versuchen. 

Lei­der bleibt die Hoff­nung auf die Wirk­sam­keit aller die­ser Vor­ge­hens­wei­sen auch nach Ador­nos Mei­nung bes­chränkt. Denn es gehört zum Syn­drom der auto­ritä­ren Persön­li­ch­kei­ten, dass sie „unans­prech­bar sind, dass sie nichts an sich heran kom­men las­sen“.7

Die Rezen­sen­ten des jetzt schrift­lich erschie­ne­nen Vor­trags – Aspekte des neuen Rechts­ra­di­ka­lis­mus – beto­nen eins­tim­mig die Aktua­lität von Ador­nos Über­le­gun­gen. Auch der Heraus­ge­ber, Vol­ker Weiß, hebt in sei­nem sehr lesens­wer­ten Nach­wort die „hell­sich­tig wir­kende Aktua­lität“ von Ador­nos Gedan­ken zum Rechts­ra­di­ka­lis­mus her­vor. Damit dürfte viel­leicht der psy­cho­lo­gische, affek­tive Hin­ter­grund des Rechts­ra­di­ka­lis­mus wie­der stär­ker ins Blick­feld rücken.8 

In der Tat erschei­nen auch 2019 noch sehr viele Aspekte von Ador­nos Ana­lyse ers­taun­lich zutref­fend. Nicht weni­ger über­ra­schend ist, dass Ador­no selbst sich auch schon 1969 über die Aktua­lität des damals neuen Recht­sex­tre­mis­mus gegenü­ber dem Faschis­mus der 1930er und 1940er Jah­ren wun­derte : „Es ist ers­taun­lich, wenn man die Doku­mente liest, wie wenig zu dem alten Reper­toire an Neuem hin­zu gekom­men ist, wie sekundär und auf­gewärmt es ist.“9

Aber nicht nur die For­men, Metho­den und Tricks des Rechts­ra­di­ka­lis­mus zei­gen sich eini­ger­maßen inva­riant. Eine der gesell­schaft­li­chen Grund­be­din­gun­gen die Ador­no schon 1959, also noch­mals fast 10 Jahre vor sei­nem Vor­tag über Rechts­ra­di­ka­lis­mus die­sem zugrunde legte, dauert fort, auch wenn in einem ges­chicht­lich sehr ver­schie­de­nen Kon­text und in sehr ver­schie­de­ner Form. Es sei, so Ador­no näm­lich, „die nach wie vor herr­schende Kon­zen­tra­tions­ten­denz des Kapi­tals“ die, für unter­schied­liche Schich­ten der Bevöl­ke­rung, die an ihren gefähr­de­ten Pri­vi­le­gien hän­gen, wenn nicht eine zeit­nahe Rea­lität, doch eine per­ma­nente Mögli­ch­keit der Dek­las­sie­rung beinhaltet. 

Folgt man also Ador­no, so war die Gefahr des Rechts­ra­di­ka­lis­mus kei­nes­falls in den Nach­krieg­sjah­ren über­wun­den, und sie ist es heute noch immer nicht. „Ich betrachte das Nachle­ben des Natio­na­lis­mus in der Demo­kra­tie, schrieb Ador­no 1959, als poten­tiell bedroh­li­cher denn als das Nachle­ben faschis­ti­scher Ten­den­zen gegen die Demo­kra­tie.“10

Die Ten­denz des Natio­na­lis­mus brei­tet sich heute allen­falls unge­nier­ter als nach dem Krieg und mit erschre­cken­der Ges­ch­win­dig­keit wie­der aus. Könnte man dann auch im Umkehr­schluss den­ken, dass der ‚anthro­po­lo­gische Typus‘ der auto­ritä­ren Persön­li­ch­keit wie­der ums viel­fache geläu­fi­ger wurde und noch­mals ver­mehrt Mögli­ch­kei­ten zur poli­ti­schen Akti­vie­rung von Mani­pu­la­to­ren und Agi­ta­to­ren bereitstellt ?

Solche Fra­gen schei­nen dann aber reso­lut unzeit­gemäß. Denn sowohl der Begriff der auto­ritä­ren Persön­li­ch­keit als auch der Rück­griff auf eine schein­bar „übe­rholte“ Psy­cho­ana­lyse schei­nen heute den meis­ten Auto­ren in der Regel nicht mehr prak­ti­ka­bel. Der „per­ver­tierte Posi­ti­vis­mus“ über den sich Ador­no schon 1969 bes­ch­werte ist fast aus­nahm­slos zur Norm geworden. 

Zum Teil ist die­ser Vor­be­halt verständ­lich, da das Zusam­men­spiel von Gesell­schaft und Psyche, von Pro­duk­tions­pro­zess und Persön­li­ch­keit nicht auf eine ein­fache und durchgän­gige Art und Weise mitei­nan­der verschränken. 

Ador­no warnte schon in sei­nem Vor­trag von 1969, dass sich die poli­tische und öko­no­mische Situa­tion nicht auf direk­tem Weg auf psy­cho­lo­gische Kon­fi­gu­ra­tio­nen nie­der­schlägt. In den Unter­su­chun­gen über die Auto­ritä­ren der 1930er Jahre war es weni­ger die unmit­tel­bare wirt­schaft­liche Bes­chaf­fen­heit der Gesell­schaft, als eine bes­timmte Fami­lien­kon­fi­gu­ra­tion, die sich als Wiege des Auto­ritä­ren aus­wei­sen sollte. 

In sei­nem Auf­satz zur Stu­die über Auto­rität und Fami­lie schrieb Erich Fromm 1936, dass die Gesell­schaft und die Klas­sen­zu­gehö­rig­keit bevor­zugt über das Medium der Fami­lie auf die Psyche ein­wir­ken : „Die Fami­lie ist das Medium der Gesell­schaft.“11

Auch Hor­khei­mer drückte in sei­nem all­ge­mei­nen Vor­wort zu den Stu­dien klar aus, dass sich Hand­lung­swei­sen der Men­schen „nicht allein aus öko­no­mi­schen Vorgän­gen erklä­ren“12 las­sen. Man kann Persön­li­ch­keit also nicht ohne wei­teres aus dem Pro­duk­tions­pro­zess ablei­ten, auch wenn er dort „in letz­ter Ins­tanz“ seine Begrün­dung fin­det. Persön­li­ch­keit ents­teht in den zumin­dest teil­weise, vom Pro­duk­tions­pro­zess unabhän­gi­gen, und sich lang­sa­mer umbil­den­den Ins­ti­tu­tio­nen der Fami­lie, der Schule, der Kirche und der Kulturanstalten. 

Glü­ck­li­cher­weise fin­det man seit ein paar Jah­ren auch wie­der neue Ansätze das mehr­di­men­sio­nale Erbe der Kri­ti­schen Theo­rie, ink­lu­sive des psy­cho­ana­ly­ti­schen Ansatzes, zum Tra­gen zu brin­gen.
Unter­su­chun­gen wie Wolf­gang Bocks Dia­lek­tische Psy­cho­lo­gie13, oder die von Oli­ver Decker & Chris­toph Türcke heraus­ge­ge­be­nen Auf­sätze zum Auto­ri­ta­ris­mus14, und vor allem auch der metho­do­lo­gisch brei­ter ange­legte Ver­such von Sieg­fried Zepf und Diet­mar Seel15, ver­su­chen die für tot erklärte Zusam­me­nar­beit von Psy­cho­ana­lyse und Mar­xis­mus wie­der­zu­be­le­ben und zu aktua­li­sie­ren. Sie tra­gen dazu bei Ador­nos Dis­kus­sio­nen neu auf­zu­neh­men und zu erweitern.

Notes :

  1. Der Spie­gel, Nr.35 / 24.08.2019, S14.
  2. Ador­no, T. W. (2019). Aspekte des neuen Rechts­ra­di­ka­lis­mus ein Vor­trag (V. Weiß, Hg.). Ber­lin : Suhr­kamp, S. 14
  3. Ador­no, Rechts­ra­di­ka­lis­mus, S. 30
  4. Ador­no, Rechts­ra­di­ka­lis­mus, S. 13
  5. Ador­no, Rechts­ra­di­ka­lis­mus, S. 43
  6. Ador­no, Rechts­ra­di­ka­lis­mus, S. 55
  7. Ador­no, Rechts­ra­di­ka­lis­mus, S. 53
  8. Vgl. Kop­petsch, C. (2019). Die Gesell­schaft des Zorns : Rechts­po­pu­lis­mus im glo­ba­len Zei­tal­ter. Trans­cript Verlag.
  9. Ador­no, Rechts­ra­di­ka­lis­mus, S. 37
  10. Ador­no, T. W. (1991). Was heißt Aufar­bei­tung der Ver­gan­gen­heit. In Edi­tion Suhr­kamp : Bd. 10. Ein­griffe : Neun kri­tische Modelle (1. Aufl., S. 127).
  11. Fromm, E. (1989). Über Methode und Auf­gabe einer Ana­ly­ti­schen Sozial­psy­cho­lo­gie (1932). In Gesam­taus­gabe : Bd. I. Ana­ly­tische Sozial­psy­cho­lo­gie. Mün­chen : Deut­scher Taschen­buch Ver­lag, S.42.
  12. Hor­khei­mer, M. (2009). Auto­rität und Fami­lie. In A. Schmidt (Hg.), Gesam­melte Schrif­ten : Bd. 3. Frank­furt am Main : Fischer-Taschen­buch-Verl., S. 343)
  13. Bock, W. (2018). Dia­lek­tische Psy­cho­lo­gie : Ador­nos Rezep­tion der Psy­cho­ana­lyse. Wies­ba­den : Sprin­ger VS, Sprin­ger Fach­me­dien Wiesbaden.
  14. Decker, O., & Türcke, C. (Hrsg.). (2019). Auto­ri­ta­ris­mus : Kri­tische Theo­rie und psy­cho­ana­ly­tische Praxis. Gießen : Psy­cho­so­zial-Ver­lag. Siehe auch Decker, O., & Bräh­ler, E. (Hrsg.). (2018). Flucht ins Auto­ritäre : Recht­sex­treme Dyna­mi­ken in der Mitte der Gesell­schaft : die Leip­zi­ger Auto­ri­ta­ris­mus-Stu­die 2018. Gies­sen : Psychosozial-Verlag.
  15. Zepf, S., & Seel, D. (2019). Psy­cho­ana­lyse und poli­tische Öko­no­mie : Kri­tik der psy­cho­ana­ly­ti­schen Praxis und Aus­bil­dung. Gießen : Psychosozial-Verlag.